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In sieben Tagen rund Rügen

Aktualisiert: 22. Aug. 2021

Wir hatten eine Woche Zeit und außer den Greifswalder Bodden noch nicht viel von Rügen gesehen (zumindest vom Wasser aus). Somit planten wir, die Insel einmal zu umsegeln - entlang der Ostküste Richtung Norden und über Hiddensee an der Westküste entlang wieder zurück.



Tag 1 Hafen Lauterbach - Ankerbucht Zicker See


Wir starteten unsere Tour im Hafen Lauterbach auf Rügen. Der Hafen liegt gegenüber der naturgeschützten Insel Vilm, welche häufig für drehenden und unbeständigen Wind unmittelbar vor Lauterbach sorgt. Zu diesem Zeitpunkt war es absolut windstill. Am frühen Morgen, einige Stunden vor unserem Aufbrechen, war ein heftiges Gewitter durchgezogen und hatte die aufgeheizte und drückende Luft etwas abgekühlt. An genau dem selben Morgen, gegen 6 Uhr in der früh, pünktlich zu eben diesem aufziehenden Gewitter, verließen unsere Hafennachbarn gemeinsam mit deren Nachbarn und den Nachbarn ihres Nachbarn, den Hafen. Etwas verwundert, geweckt von heulenden Wind, einem gewaltigen Donnerschlag und prasselnden Regen, schauten wir uns auf unserem ringsum verlassenen Steg um. Unsere Nachbarn waren ältere Herrschaften, die sich gerade so auf ihren wackeligen Beinen halten konnten. Die letzten Tage hatten sie bei blauesten Himmel und schönsten Sonnenschein im Hafen verharrt. Und nun hatten sie offensichtlich entschieden, geradewegs in eine bösartig aussehende Gewitterfront zu segeln. Wir konnten gerade in Worte fassen, dass wir uns doch etwas sorgten, als an der Hafeneinfahrt der Mast der beiden Abenteurer wieder auftauchte. Klitschnass und etwas schockiert machten sie wieder neben uns fest. Die sehr aufgebrachte Ehefrau berichtete, dass sich die Herren am Morgen regelrecht aufgestachelt hätten, trotz bereits sichtbarer Gewitterwolken den Hafen zu verlassen. Hinter ihr stand der gegeißelte Ehemann, der seine Entscheidung offensichtlich bereute. Nach ihnen kam ein weiteres Boot aus ihrer Nachbarschaft zurück. An Board ein ebenso klitschnasser und beschämter Ehemann und eine ebenso aufgebrachte und hysterische Dame.


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Was die einen zu viel hatten, hatten wir zu wenig. Der spiegelglatte Greifswalder Bodden zeigte uns, dass wir den Motor nach der Hafeneinfahrt nicht ausschalten sollten und auch Segelsetzen zwecklos sein würde. So motorten wir bei brütender Hitze die gesamte Strecke bis zur Hafeneinfahrt vom Hafen Thiesow. Unser Dinghy wackelte dabei motiviert hinter uns her.


Die Ankerbucht im Zicker See war ein alter Bekannter von uns. Lange Zeit hatten wir gezögert, hier überhaupt hinein zu fahren. Hatten uns doch vorab viele Rüganer Seebären Horrorgeschichten über die mysteriöse Zickerer Hafeneinfahrt erzählt. Auf Grund laufen sollte hier Gang und Gäbe sein und nur mit Glück und sehr viel Erfahrung würde man es schaffen, hier heile durchzukommen.

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Ein paar Wochen zuvor hatten wir es todesmutig zum ersten Mal probiert. Ziemlich nervös und im absoluten Tuckergang hatten wir uns Zentimeter um Zentimeter durch die Rinne vorgekämpft und, siehe da, es war überhaupt gar kein problem gewesen. Klar, die Betonnung muss unbedingt beachtet werden, aber alles weitere war mit unseren 1,60m Tiefgang ein absoluter Selbstläufer. Das Ankermanöver hatte damals beim ersten Versuch direkt geklappt. Dieses Mal brauchten wir vier Anläufe, bis unser Anker fest war. Grund dafür war Seegras, das seit unserem letzten Besuch gewuchert war. Als wir sahen, dass unser Nachbarboot die selben Probleme beim Ankern hatte, waren wir beruhigt.


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Die Ankerbucht an sich ist traumhaft schön. Es bleibt bis zu unmittelbarer Landnähe sehr tief, sodass die nach Nahrung tauchenden Schwäne im Schilf zum greifen Nah erscheinen. Ringsum ist Naturschutzzone, weshalb wir eigentlich mit unserem Dinghy nicht anlanden durften. Aber nachdem genügend andere motorisierte Fischerboote diese Regelung ignorierten, schlossen wir uns an und machten einen Spaziergang um die angrenzende Steilküste hinaus auf die Zickerer Berge. Von hier oben konnten wir einen wunderbaren Sonnenuntergang genießen und machten uns danach querfeldein wieder auf den Weg zu unserer Onlika.


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Wenn man direkt in den Ort von Klein Zicker möchte, befindet sich in der Nähe der Ankerbucht ein kleiner Fischereihafen. Gegen Abend kann man hier leicht angetrunkene Seebären in einer der Hütten treffen. Hier fragten wir nach, ob wir an ihrem Steg mit unserem Dinghy anlegen dürfen, um in den angrenzenden Ort Klein Zicker zu gelangen und nach ein paar lallenden Worten war dies kein Problem. Nur gefragt werden wollen die Jungs gerne.


Klein Zicker ist ein kleiner aber im Sommer sehr touristischer Ort. Es gibt einen Campingplatz, eine Wassersportstation und einen Imbiss. Einkaufsmöglichkeiten gibt es in unmittelbarer Nähe nicht, aber am Imbiss kann man eine nette Malzeit zu sich nehmen. Dabei hat man dort die Wassersportler in der Bucht immer im Blick. Bei Winden aus westlicher Richtung ist hier von Windsurfen über Kitesurfen bis zum neuesten Wing Surfen alles möglich. Der Spot ist auf den ersten 50 - 100 m aufgrund mehrerer Sandbänke stehtief.


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Zurück bei unserem kleinen schwimmenden Zuhause angekommen, machten wir es uns an Deck gemütlich. Eine Gewitterfront nach der nächsten Zog in Sichtweite an uns vorbei, erreichte uns aber nie. Glück gehabt. Trotz regelmäßiger Kontrolle der Wettervorhersagen hatten wir diese nicht kommen gesehen. Wie so oft in dieser Zeit, wo das Wind und Wetter eher einem Pokerspiel glich. Der Wind kam und ging während der Nacht in mittelmäßiger Stärke, ohne uns eins auszuwischen. Vielmehr produzierte er seichte schaukelnde Wellen in der Bucht, die dadurch, dass sie seitlich um die Nase der Spitze der kleinen Landzunge drehen, unser Boot ins seitliche Rollen brachte.


Tag 2 Ankerbucht Zicker - Sassnitz Hafen


Am nächsten Morgen lichteten wir unseren Anker und machten uns auf den Weg in Richtung Sassnitz. Im Sassnitzer Stadthafen waren wir bereits schon vorher einmal. Der Hafen bietet viel Platz für Manöver und viele Boote, allerdings ist die Stimmung dort ziemlich industriell. Sassnitz ist ein perfekter Ausgangspunkt für Reisen nach Bornholm oder Schweden und auch aus Süden kommend der erste Hafen auf der Ostseite Rügens.


Aus der Fahrrinne von Thiessow kamen wir mit ordentlich Druck im Segel bei 10-14 kn Wind. Dieser verlief sich dann aber auf dem offenen Bodden - ein Phänomen, dass wir schon häufiger bemerkt hatten: In den Hafenzufahrten herrscht oft eine frische Brise, die sich dann nach der Enge der umstehenden Steilklippen verflüchtigt. So endeten wir in der Fahrrinne vor Mönchgut Südperd mit laufenden Motor. Es ist nicht so, dass wir es nicht versucht hätten zu segeln. Wir ignorierten alle anderen Segelboote, die bereits unter Motor unterwegs waren: „Na klar! Keiner kann segeln aber WIR schaffen das!“ Was eine blödsinnige Idee… Ende vom Lied war, dass wir uns der Motorkolonne anschlossen und fast bis in die Bucht von Binz motoren mussten. Auf der Strecke trafen wir viele ähnlich verzweifelte Segler, die die Flaute aussaßen, oder mit Motor an uns vorbei schossen.


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Kurz vor Sassnitz nahm der Wind dann plötzlich von 2-4 KN auf 15-18Kn zu und unser gekränktes Ego brachte uns dazu, auch für die letzten Meilen doch nochmal die Segel zu hissen. Es gibt doch nichts demütigenderes für ein Segelboot, als mit Motorkraft zum Ziel zu kommen. Nach einem mal wieder langen Segeltag machten wir in Sassnitz fest. Die Strecke von Thiessow ist nicht zu unterschätzen. Viele drehende Winde und auch der Umweg durch die Fahrrinne zwischen Rügen und der Greifswalder Oje machen die augenscheinlich kurze Strecke doch zu einer Tagestour. Die Fahrrinne zu skippen und abzukürzen ist dennoch keine so gute Idee, da viele Untiefen und Steine nur darauf warten, naive Segler in die Schranken zu weisen.


Tag 3 Sassnitz - Lohme


Der nächste Morgen gestaltete sich grau und wenig windig. Trotzdem wollten wir aus Sassnitz raus und stellten uns auf eine längere Passage unter Motor ein. Zu Beginn konnten wir bei 7-9Kn jedoch noch segeln. Vor dem Hafen patrouillierten vier riesige Boote der Wasserschutzpolizei, zwei deutsche und zwei dänische oder schwedische. Diese wurden von mehrere schwarzen Motorboote umkreist, die offensichtlich dazu gehörten. Nur wenige Minuten später gesellten sich zwei Helikopter dazu. Wir konnten gar nicht glauben, dass auf der Ostsee ein solches militärisches Aufgebot nötig war! Wir versuchten uns so unauffällig wie nötig zu verhalten und verzichteten darauf, vor der Nase der Boote ein Wendemanöver zu fahren. Es folgten Stunden des geduldigen Kreuzens. Aus Sonne wurde Regen und aus wenig Wind wurde kein Wind. So blieb uns nichts anderes übrig, als auf den letzten Meilen den Motor doch noch anzuschmeißen.


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Trotz des eher mühseligen Segels entlohnte der einmalige Blick auf die Kreideküste. Manche Segler trauten sich erstaunlich nah an die Küste - wir blieben in sicherer Entfernung. Tatsächlich gibt es auf dem Weg zum nächsten Hafen nach Lohme auch einen in der Karte eingezeichneten Ankerspot direkt vor der imposanten Küste. Wir entschieden uns durchnässt vom Regen, der auf den letzten Metern noch einsätze für den „sicheren Hafen“.


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Die Hafeneinfahrt in Lohme ist recht schmal, weshalb bei auflandigen Winden die Ansteuerung abenteuerlich werden kann. Im Hafen selbst ist das Wasser super klar und der Grund scheint näher zu sein als in der Karte vermerkt. Deshalb entschieden wir uns für eine viel zu große Box am nördlichen Steg des Hafens. Das Hafenflair in Lohme ist einfach nur gemütlich. Wobei wir auch vor Beginn der Hauptsaison dort waren. In unmittelbarer nähe zum Hafen befindet sich ein Cafe und Wanderwege zu den Kreidefelsen.


Tag 4 Lohme - Ankerbucht Hiddensee Libben


Am nächsten Tag wurden wir mit 5-8 Kn leider nicht mit mehr Wind als am Vortag gesegnet. Auch die Windrichtung war nicht optimal für unsere weitere Route Richtung Hiddensee. Dennoch versuchten wir es und begaben uns auf einen Kreuzkurs, der uns vorbei am Kap Arkona führte. Auch diese Stelle Rügens wirkt vom Wasser aus viel imposanter als von Land. Am Ende hatten das Kap viel länger neben uns als uns lieb war. Unsere Höchstgeschwindigkeit lag bei durchschnittlich 2,0 Kn Fahrt und zusätzlich drehte der Wind um das Kap weiter herum uns immer weiter entgegen.


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So wurden unsere Kreuzschläge sinnloser und Onilka schien irgendwann auch die Lust daran zu vergehen, gegen die tückische Ostseewelle anzukreuzen. Jede Welle machte die gerade mühselig aufgebaute Geschwindigkeit zunichte. Den letzten Rest gab uns dann die Tatsache, dass wir von sämtlichen Jachten, die auf dem selben Kurs wie wir unterwegs waren, überholt wurden. Darunter auch eine Jacht, die wir am letzten Abend im Hafen in Lohme getroffen hatten. Dessen Besatzung hatte an diesem morgen noch ihren Rausch ausgeschlafen , als wir bereits den Hafen verließen. Nun kamen sie aber offensichtlich viel früher am Ziel an als wir.


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Bevor der Frust überhand nehmen konnte, schmissen wir den Motor auf den letzten Meilen an. Angekommen am nördlichen Punkt auf Hiddensee (Libbe) setzten wir den Anker vor Traumhafter Kulisse: Die Sonne tauchte gerade ins Meer ein, das Wasser um uns herum war einfach so unfassbar klar und der Leuchtturm Hiddensee zwinkerte uns in regelmäßigen Abständen zu.


Tag 5 Ankerbucht Hiddensee Libben - Zwichenstopp Marina Neuendorf - Ankerbucht Neuendorf


Geweckt von einem blauen Himmel und unzähligen Kayak-Fahrern machen wir uns nach einem kurzen Morning-Swim und einem ausgiebigen Frühstück auf den Weg Richtung Hiddensee Downtown. Wir wollten den Hafen in Neuendorf ansteuern, in der Hoffnung, dass dieser nicht allzu voll sein würde. Wir hatten vorab schon viel über Hiddensee gehört und vor allem, dass es unter Seglern kein geheimer Ort war.


Das Segeln erfolgte seid langem mal wieder mit Druck im Segel. Auf Amwindkurs in der Fahrrinne bei 15-20kn Wind mit Gegenverkehr war das auf jeden Fall eine Herausforderung vor allem, weil die schnellsten und größten Boote Vorfahrt zu haben schienen. Zusätzlich paddelten ein paar Kayaker in der Fahrrinne, die - wie überraschend - schneller als unsere Onilka waren. Einer von ihnen nutzte unsere Heckwelle für eine Paddelpause und erzählte uns, dass sie von Stralsund aus einmal um Hiddensee unterwegs waren. Wir fühlten uns in diesem Moment sehr unsportlich und bewunderten den eisernen Paddler.


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Die Aussicht von der Fahrrinne auf die Umgebung war einfach super schön! Überall war flaches Wasser, sodass uns die Möwen teilweise entgegengelaufen kamen. Umso mehr strengten wir uns an, uns nicht von der verzerrten Optik auf dem Wasser trügen zu lassen - und auf jeden Fall muss die Drift mit eingerechnet werden ;) ! Den erhobenen Zeigefinger konnten wir in diesem Gedanken quasi mithören.


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Als wir im Hafen von Neuendorf ankamen, erwischten wir tatsächlich die letzte freie Box. Man muss dazu sagen, dass wir gegen 13 Uhr mittags dort ankamen. Nach uns war der Hafen voll. Wir suchten vergeblich den Hafenmeister, welcher wohl erst am Abend zum kassieren vorbei kommen sollte. So schnappten wir uns unsere Rucksäcke und gingen auf Erkundungstour.


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Die Stimmung auf Hiddensee war irgendwie verträumt. Es gibt weder Autos noch befestigte Straßen und die Zeit scheint hier etwas langsamer zu vergehen. Die Häuser stehen allesamt auf einem riesigen Feld, in das kleinere Wege hineingetrampelt oder mit einem Karren Spuren hineingefahren sind. Die Grundstücke sind nicht durch einen Zaun gekennzeichnet und fast überall war Waschtag gewesen, sodass in jedem Garten frische Wäsche im Wind trocknete. Wir liefen querfeldein auf den westlichen Strand von Hiddensee zu. Anschließend wieder zurück und kreuz und quer. Es tat mal wieder gut sich nach langen Tagen auf See die Beine ordentlich zu vertreten. In Neuendorf an sich gibt es nicht viel, es gibt einen kleinen Einkaufsladen der allerdings geschlossen hatte, ein paar Restaurants und Cafes und Möglichkeiten, sich Fahrräder zu leihen.

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Zurück am Hafen angekommen stellten wir fest, dass der Hafenmeister immer noch nicht vor Ort war. Da es uns in dem Hafen auch etwas zu voll und trubelig war, entschieden wir, ein paar Meter weiter südlich in einer Ankerbucht zu übernachten. Diese ist im Kartenwerk eingezeichnet und von weiten konnten wir schon unzählige Masten erkennen, die offensichtlich den selben Plan wie wir hatten. Platz gab es jedoch mehr als genug und der Tag endete mit einem spektakulären Sonnenuntergang.



Tag 6 Ankerbucht Neuendorf - Ankerbucht vor Puddemin, Rügen


Am nächsten Tag machten wir uns so auf den Weg, dass wir passend zur nächsten Brückenöffnung in Stralsund ankommen würden. Die Ziegelgrabenbrücke wird alle paar Stunden geöffnet. Die Öffnungszeiten lassen sich leicht über google finden. Wir machten uns nach einem Kaffee und kleinen Frühstück frühzeitig auf den Weg. Der Wind stand gut und war mit 12-15Kn ausreichend vorhanden, sodass wir ca. 1,5h vor Brückenöffnung in Stralsund ankamen, wir waren nicht die Ersten. Unmittelbar vor der Brücke befinden sich Dalben zum festmachen und dort nutzten wir die Wartezeit für ein zweites Frühstück zu uns und um mit unseren Dalbennachbarn einen kleinen Smalltalk zu halten. Je näher die Brückenöffnung rückte, desto voller wurde es. Bald waren alle Dalben besetzt und der Wartebereich vor der Brücke voll mit Booten. Pünktlich wurde die Ziegelgrabenbrücke aufgekurbelt und unsere Seite durfte als erstes durch. Die Durchfahrterlaubnis würd über eine Ampel angezeigt.


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Auf der Anderen Seite wurden wir von nicht weniger Booten empfangen, die sich eilig hinter dem letzten Boot aus der Gegenrichtung durch die Brücke quetschten. Für uns ging es weiter durch den Strelasund. Wie hatten wir die drehenden und wechselnd starken Winde der Boddenlandschaft vermisst! Wir machten weiter in Richtung Ankerbucht bei Puddemin.


Die Ankerbucht liegt neben der Hafeneinfahrt von Puddemin. Ringsum ist es sehr flach und wir mussten das warnende aufleuchten unseres Tiefenmessers in der Fahrrinne ignorieren. Mit wenig Geschwindigkeit und viel Mut wagten wir uns weiter und fanden uns einige Minuten später in der wirklich idyllischen Ankerbucht wieder.


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Wir wollten noch ein wenig die Gegend erkunden, allerdings ist das von dieser Bucht aus fast nicht möglich. Überall steht richtig sattes Schilf und der Untergrund gleicht dort eher einem Sumpf. Nächste Ausstiegsmöglichkeit war für uns noch hinter dem Schutzgebiet Vogelhaken Glewitz auf der anderen Seite der Bucht. Dort hatten wir vom Wasser aus bereits sehen können, dass in kleinen Buchten immer mal wieder Bullies geparkt waren. Als wir jedoch an Land stiegen, empfing uns eine Partygesellschaft der besonderen Art. Eine Familie hatte sich hier wohl mit einem Wohnwagen und einem üppigen Vorzelt ihr Urlaubsdomizil eingerichtet. Zusätzlich schallte laut deutscher Schlager über ihre Köpfe hinweg in unsere Richtung und die hochroten Gesichter ließen nur erahnen, wie viel Alkohol hier im Spiel war. Etwas verwundert über diese Szenerie drehten wir eine kleine Runde und kehrten dann wieder zu unserem Boot zurück. Ein wahnsinnig schöner Sonnenuntergang rundete (mal wieder) den Tag ab.


Tag 7 Ankerbucht vor Puddemin, Rügen - Hafen Lauterbach Rügen


Der letzte Tag unserer Rügenumrundung stand an. Diese letzte Etappe führte uns wieder auf den Greifswalder Bodden Richtung Hafen Lauterbach. Es sah an diesem Tag überhaupt nicht nach Wind aus. Das Wasser war spiegelglatt und die Bäume bewegten sich nicht. Deshalb war uns schnell klar, dass heute wohl eher wieder eine Motorbootfahrt anstehen würde.


Wir passierten gekonnt die Glewitzer Fähre und drückten uns an der Wasserschutzpolizei vorbei, welche am Ausgang des Strelasunds patrouillierte. Als wir den Strelasund verließen, kam doch noch eine leichte Brise auf, welche uns ein paar Stunden später im Lauterbacher Hafen ankommen ließ.


Fazit


Im großen und ganzen hat sich die Tour rund Rügen mehr als gelohnt. Viele schöne Fleckchen der Insel wirken vom Wasser aus nochmal ganz anders und auch die Insel Hiddensee ist sehenswert. Auch wurde uns bewusst, wie vielseitig Deutschlands größte Insel doch ist. Leider hatten wir etwas Pech mit dem Wind und in Kombination mit Zeitdruck, die Strecke innerhalb einer Woche zu schaffen, ist das nicht die allerbeste Ausgangslage. Wenn man weniger Lust hat den Motor an Tagen anzuschmeißen, die man besser an Land verbringt, dann sollte mehr als eine Woche Zeit für den Trip sein (oder ihr habt ein schnelleres Boot was auch gerne und gut bei 5 Kn Wind auf Kreuzkurs geht ;)).

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